Die größte Sorge beim Ziehen eines Zahns gilt meist den erwarteten Schmerzen. Diese sind aber in der Regel viel geringer, als vom Patienten erwartet. Das liegt unter anderem daran, dass Zahn und Zahnwurzel gar nicht so fest mit dem Kiefer verbunden sind.

Was ist zu beachten, wenn ein Zahn gezogen werden muss?

Einen Zahn ziehen – damit ist immer die Entfernung (Extraktion) eines Zahnes ohne großen Schnitt gemeint. Wird ein Zahn gezogen (extrahiert) ist dies immer mit der Entfernung von etwas Zahnfleisch und Knochenmaterial verbunden.

Bei Ihnen soll ein Zahn gezogen werden? Vereinbaren Sie einen kurzfristigen Kontrolltermin in unserer Kölner Innenstadtpraxis. Möglicherweise können wir den Zahn noch retten. Wenn ein Zahn wirklich raus muss, geschieht das nahezu schmerzfrei.

Wie stark sind die Schmerzen?

Das ist abhängig von dem eigenen Schmerzempfinden. Jeder Mensch hat ein mehr oder weniger sensibles Schmerzempfinden. Dadurch reagieren die Patienten sehr unterschiedlich.

Die Schädigung des zu ziehenden Zahnes und seiner Umgebung beeinflussen evtl. die. Schmerzen

Je nach Schädigung des zu extrahierenden Zahnes kann es eventuell zu stärkeren Schmerzen kommen. Auch eine krankhafte Schädigung des Zahnumfeldes kann die Schmerzen erhöhen. Ist das Umfeld bereits entzündet kann es zu stärkeren Schmerzen kommen.

Eine gute Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) verschafft meistens nahezu Schmerzfreiheit.

Die LA (Lokalanästhesie) kann dem zu erwartenden Schmerz angepasst werden.

Eine Vollnarkose ist fast nie erforderlich

Die modernen Lokalanästhesien sind so weit entwickelt, dass sie auch bei schwierigen Extraktionen meist ausreichen. Normalerweise werden Vollnarkosen von den Krankenkassen auch nicht bezahlt.

Angstpatienten sollten danach fragen.

Bei dieser Patientengruppe übernehmen die Krankenkassen häufig die Kosten für eine Vollnarkose. Die Kostenübernahme sollte aber auf jeden Fall vorher abgeklärt werden.

Kleinkinder können diese (als Kurzzeitnarkose) erhalten
Häufig sind Kinder mit Zahnschmerzen aufgrund des Schmerzempfindens und/oder den auftretenden Ängsten behandlungsunwillig. Dadurch kann eine normale zahnärztliche Behandlung unmöglich werden. Bei Kleinkindern kann es wegen unvorhersehbarer Reaktionen gar gefährlich sein, eine zahnärztliche Behandlung nicht unter Vollnarkose durchzuführen. Während der kurzen Narkose ist es dem Zahnarzt möglich, den Zahn zu ziehen und eine entsprechende Wundreinigung /-versorgung durchzuführen. Während der kurzen Behandlung wird das Kind von einem erfahrenen Anästhesisten die ganze Zeit über betreut. Wenige Stunden später können die Eltern mit Ihrem Kind wieder nach Hause. Traumatische Erlebnisse durch erzwungene Behandlungsmaßnahmen bleiben den jüngsten Patienten auf diese Weise erspart.

Der Fachbegriff „Extraktion“

Darunter versteht man die Entfernung eines Einzelnen oder mehrerer Zähne ohne größeren Schnitt.

Operation und Zähne ziehen

Gründe für eine Zahnextraktion
Bei Kindern wird eine Zahnextraktion erforderlich wenn die Milchzähne nicht von alleine ausfallen. Weitere Gründe sind kariöse oder entzündete Milchzähne.
Bei den zweiten Zähnen wird eine Zahnextraktion schwieriger, weil der Knochen sich um ein Vielfaches gefestigt hat. Ein kompaktes Äußeres besitzt vor allem der Unterkiefer. Auch die Zahnwurzeln sind länger. Die hinteren Backenzähne sind mittels ihrer Wurzeln breitflächig im Kieferknochen verankert.
Dennoch lässt sich eine Zahnextraktion nicht immer vermeiden. Die Gründe können eine zu weit fortgeschrittene Karies sein oder auch eine große Kieferzyste die sich von der Wurzelspitze aus gebildet hat.
Häufig liegt auch eine Erkrankung des Zahnhalteapparates vor, wodurch sich der Zahn bereits zu stark gelockert hat. Es kommt auch vor, dass ein Zahn ungünstig abbricht und nicht mehr zu sanieren ist. Ist eine Strahlentherapie erforderlich, wird oft dazu geraten, die Zähne vorher sanieren zu lassen.
Besteht Platzmangel im Kiefer, ist die Zahnextraktion manchmal unumgänglich um Platz für die übrigen Zähne zu erhalten.

Zahnentzündung bis tief in die Wurzel hinein
Ist die Zahnentzündung bereits so weit fortgeschritten, dass die Wurzel betroffen ist, führt eine Behandlung mit einem speziellen Antibiotikum häufig nicht mehr zum gewünschten Heilungserfolg. Dann muss der Zahn gezogen werden, um eine weitere Ausbreitung der Entzündung zu vermeiden.

Eine Wurzelkanalbehandlung ist aus anatomischen Gründen nicht möglich
Leider entspricht ein Wurzelkanal anatomisch nicht immer der Geometrie eines ebenmäßigen Rohres. Er kann eine unregelmäßige Innenkontur aufweisen, gekrümmt oder verwunden sein bzw. Querverbindungen zu anderen Kanälen besitzen.
Liegt diese Diagnose vor, ist eine korrekte orthograde Wurzelkanalbehandlung nicht durchführbar.

Es handelt sich um einen schwer zu erreichenden Weisheitszahn
Um einen schwer zugänglichen Weisheitszahn zu extrahieren ist meist ein operativer Eingriff erforderlich. Dabei wird die Schleimhaut soweit abgeklappt, dass der Weisheitszahn freigelegt werden kann. Anschließend ist es möglich den Weisheitszahn zu entfernen. Meist wird er dafür in zwei Teile zerlegt. Die Wunde wird vernäht und nach ca. 5-7 Tagen können die Fäden gezogen werden.

Der Zahn ist so stark gelockert, dass parodontologische Maßnahmen nicht mehr Erfolg versprechend sind.
In diesen Fällen kann zum Beispiel mit einer gezielten Beseitigung von bakteriellen Belägen und Maßnahmen, die den Knochen wieder aufbauen, eine Schienung an den Nachbarzähnen vorgenommen werden, um den Zahn zu erhalten.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verblockung. Bei dieser Methode wird die Krone des betroffenen Zahns mit einem speziellen Kompositstreifen mit der Krone des benachbarten Zahns verbunden. Die Stabilität kann so oft erhöht und der Zahn erhalten werden.
Liegt eine Schädigung des Zahnhalteapparates (Parodont) vor ,wird der Zahn nicht mehr elastisch im Knochen verankert weil das aus verschiedenen Stützgeweben bestehende Parodont aufgrund der Schädigung dazu nicht mehr in der Lage ist. Die Folge ist ein lockerer Zahn. In diesem Fall kann die gesteuerte Geweberegeneration (GTR = Guided Tissue Regeneration) helfen. Hierbei wird der zerstörte Kieferbereich mit einer Membran aus sehr speziellen Materialien abgedeckt. So geschützt kann sich neuer Knochen bilden. Größere Defekte können vorher mit speziellen Proteinen oder Knochenaufbaumaterialien aufgefüllt werden.

Der Kiefer ist zur Aufnahme aller Zähne zu klein und wird es auch voraussichtlich bleiben
Ein zu kleiner Kiefer führt fast immer zu Zahnfehlstellungen, weil zu wenig Platz für die durchbrechenden Zähne vorhanden ist. Meistens ist das Problem angeboren oder genetisch begünstigt.
Bei einem zu kleinen Kiefer stehen häufig die Zähne zu eng aneinander wodurch die Zahnzwischenräume nicht richtig gereinigt werden können was wiederum zu vermehrtem Bakterienwachstum und Zahnsteinbildung führen kann.

Massive Schiefstellung der Zähne wodurch prothetische Maßnahmen verhindert werden
Hier reicht es meist nicht aus mit einer herausnehmbaren Zahnspange die Stellung der Zahnkronen durch eine Kippbewegung zu verändern. Die erforderliche festsitzende Zahnspange korrigiert auch die Lage der Zahnwurzel. Dafür werden sogenannte Braquets mit dünnen Drähten verbunden und mit einem Spezialkleber auf den Zähnen positioniert. Nach erfolgreicher Stellungskorrektur kann die prothetische Versorgung erfolgen.

Nachweis krankhafter Zahnprozesse mit medizinisch nachgewiesener Beteiligung an einer schweren Grunderkrankung
Die ganzheitliche Sicht und die Behandlung von Krankheiten abseits der Zahn- und Kiefererkrankungen hält auch in der Zahnmedizin immer mehr Einzug. Die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen den Zähnen, dem gesamten Körper und der Psyche werden zunehmend anerkannt. Die Hinweise auf eine Begünstigung von Herzinfarkten und Schlaganfällen werden ernst genommen. Des Weiteren weiß man heute, dass rheumatische Erkrankungen, Nervenschmerzen, Migräne und Kopfschmerzen sowie Ekzeme und andere Hauterkrankungen durch kranke Zähne hervorgerufen werden können. Die Fachwelt im Bereich der ganzheitlichen Medizin geht davon aus, dass die Zähne und Organe über Leiterbahnen, den Meridianen, miteinander in Verbindung stehen.

Zahn ziehen, wie geht das?

Verabreichen der Lokalanästhesie (in Ausnahmefällen Vollnarkose)

Die Lokalanästhesie wird mit einer Spritze in den Kiefer am erkrankten Zahn gesetzt. Eine Vollnarkose ist nur bei Kleinkindern und evtl. Angstpatienten erforderlich.

Mit einer zahnmedizinischen Zange wird mittels der Kipp- und Zugbewegung der Zahn gelockert und aus dem Kieferknochen gezogen. 

Diese Handhabung verhindert so gut wie möglich dass der Zahn abbricht beim Ziehen.
Vorher werden mit speziellen Instrumenten das Zahnfleisch und auch ein Teil der Wurzelhaut vom Zahn gelöst.

Die Wunde wird mit einem Wattetampon versehen und in seltenen Fällen vernäht

Der Wattetampon dient dem Schutz vor Speichel und Mundhöhlenbakterien sowie Nachblutungen. Aufgrund der natürlichen Wundschließung ist ein Vernähen der Wunde meistens nicht erforderlich.

Für die Zeit nach der Extraktion geben manche Zahnärzte ein Schmerzmittel dem Patienten mit

Für Patienten mit hoher Schmerzempfindlichkeit, bei Entzündungen und schwieriger Extraktion kann dies durchaus sinnvoll sein.

Was kann man nach dem Zähne ziehen essen?

Am ersten Tag nach der Zahnextraktion sollten Sie möglichst zu Speisen greifen, bei denen Sie nicht viel kauen müssen. Also Smoothie statt Apfel, Kartoffel oder Möhrensuppe statt Müsliriegel.

Richtiges Verhalten vor und nach der Zahnextraktion

Vor dem Eingriff
Informieren Sie Ihren Arzt vor der Zahnextraktion über bestehende Medikamenteneinnahmen, Vorerkrankungen und Allergien.
Dies ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und in Notfällen richtig zu handeln. Vorerkrankungen zu erfahren ist wichtig, um besondere Risiken kalkulieren zu können. Dies gilt auch für Allergien, zum Beispiel Narkosemittel- oder Watteallergie.

Blutverdünnende Mittel mehrere Tage vorher absetzen
Setzen Sie die Einnahme von Blut verdünnenden Mitteln mehrere Tage vor einer Zahnextraktion aus, um unnötig starke Blutungen zu vermeiden. Ihr Zahnarzt sollte auch Kenntnis über den aktuellen Gerinnungsstatus besitzen. Wünschenswert ist die international übliche Angabe der INR (International Normalized Ratio).

Bei bestimmten Herzerkrankungen mit einem geeigneten Antibiotikum einer Herzmuskelerkrankung vorbeugen
Ein geschädigter Muskel ist besonders anfällig für Infektionen. Ganz besonders der Herzmuskel. Deshalb sollten herzkranke Patienten schon aus Gründen der Prophylaxe ein vorbeugendes Antibiotikum einnehmen.

Nicht mit leerem Magen zur Behandlung; leichte Kost ist angesagt.
Sie sind wesentlich weniger reizbar und können sich auch besser auf die Behandlung konzentrieren wenn Sie ein leichtes Essen zu sich nehmen.

Nach dem Eingriff
Nicht selber Auto fahren
Das Mittel für die Lokalanästhesie setzt Ihre Konzentrationsfähigkeit herab und kann müde machen. Dadurch ist Ihre Teilnahme am öffentlichen Verkehr nur eingeschränkt möglich.

Ca. ½ Stunde Druck auf die Tamponade ausüben
Dadurch werden ein Eindringen von Speichel und Mundhöhlenbakterien sowie ein verstärktes Nachbluten vermieden.

Beim Hinlegen den Kopf hochlagern
Durch die Hochlagerung des Kopfes wird einer verstärkten Durchblutung des Kopfes und somit der offenen Wunde vorgebeugt. Auch die Gefahr für länger oder stärker anhaltenden Blutungen lässt sich so herabsetzen.
Schwellung und Wundschmerz sind normal
Es gehört zu den völlig normalen Wundheilungsprozessen, dass die Umgebung des extrahierten Zahnes etwas anschwillt. Der Wundschmerz beruht auf der Reizung und klingt in der Regel rasch ab.

Keine Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure nehmen
Der Grund ist, dass Acetylsalicylsäure das Zusammenhaften und Verklumpen von Blutplättchen (Thrombozyten) hemmt.

Zähne ziehen bei Entzündung

Zähne ziehen bei Entzündung Unter Umständen ist eine höher dosierte Lokalanästhesie erforderlich, weil das Narkosemittel für die Lokalanästhesie in seiner Wirkung eventuell herabgesetzt ist.

Die Wundheilung kann etwas länger dauern

Das leere Knochenfach, die Alveole im Alveolarfortsatz, in dem sich die Zahnwurzel befunden hatte, muss sich mit neuem Gewebe auffüllen. Dabei müssen sich zuerst junge Zellen neu bilden. Lag eine Entzündung vor, kann dies nicht unmittelbar erfolgen. Wurde ein Zahn gezogen, füllt sich normalerweise die leere Alveole mit Blut das gerinnt auf, sodass ein nicht infizierter Blutpfropf (Koagulum) entsteht. Dieser Vorgang ist wichtig um das Knochenfach zu verschließen.

Wundheilung nach Zahnentfernung

Die Wundheilung erfolgt automatisch und dauert in der Regel nicht länger als 1–2 Tage.

Eine gesunde Blutgerinnung führt zu einem Blutpfropfen und ohne eine begleitende Entzündung füllt sich die nach der Extraktion leere Alveole mit neuem Gewebe.

Bitte nicht spülen, weil dadurch die natürliche Wundheilung gestört wird

Der von der Natur vorgesehene natürliche Wundverschluss kann gestört werden, weil ja auch der Blutpfropfen, das Koagulum, mit ausgespült werden könnte.

Zahnschmerzen nach dem Zähne ziehen

Ein Umgebungsschmerz der Wunde ist völlig normal weil durch die Extraktion das Umfeld gereizt ist

Manche Patienten empfinden noch kurzzeitig einen sogenannten Phantomschmerz. Dieser klingt meist am nächsten Tag ab

Der Phantomschmerz kann eine postoperative Entzündung sein, die wochenlang braucht um wieder abzuklingen. Es kann allerdings auch eine Entzündung im Bereich der Gefäßkanäle innerhalb der Knochensubstanz (Ostitis) sein. Auf jeden Fall zahnmedizinisch und radiologisch abklären lassen.

Zahn ziehen und Rauchen

Die ohnehin schon toxische Wirkung auf Gewebszellen und die Verengung der peripheren Blutgefäße knapp unter der Oberfläche wird durch das Rauchen nach einer Zahnextraktion aufgrund der offenen Wundverhältnisse noch verstärkt.

Es kann zu einem erhöhten Blutversorgungsengpass kommen der die Funktionstüchtigkeit der Zellen verschlechtert.

Sie sollen einen Zahn ziehen lassen? Ja, manchmal ist das unvermeidlich. Möglicherweise können wir den Zahn aber noch retten. Vereinbaren Sie einen kurzfristigen Kontrolltermin in unserer Kölner Innenstadtpraxis. Falls der Zahn wirklich raus muss, geschieht das nahezu schmerzfrei.

Telefonisch 0221 27 24 34 0 oder über unsere Online-Terminvereinbarung.

Ihre Fragen zur Zahnextraxtion

Wann muss ein Zahn gezogen werden?

Kann ein lockerer Zahn sich wieder festigen?

Was muss ich vor und nach einer Zahnextraktion beachten?

DENVITA Dentalzentrum Köln

Man sollte häufig zum Zahnarzt gehen, damit die Zähne gesund bleiben und man nicht so häufig zum Zahnarzt muß.

— Volksweisheit