Wechseljahrsymptom Zungenbrennen 1

Zungenbrennen taucht als Symptom häufig bei Frauen vor oder in der Menopause auf. In den Wechseljahren fahren die Hormone Achterbahn, die Östrogenproduktion geht zurück und Mundtrockenheit wird zu einer häufigen Begleiterscheinung. Die außer Kontrolle geratenen weiblichen Geschlechtshormone irritieren die Rezeptoren der Speicheldrüsen und Schleimhäute. Ganz besonders quälend ist das Zungenbrennen, auch „Burning-Mouth-Syndrom (BMS)“ genannt, das den Alltag zur Qual machen kann und somit die Lebensqualität deutlich schmälert.

Sie leiden unter Zungenbrennen?

Um die Ursache abzuklären ist der Zahnarzt die 1. Adresse.

Wenn Sie keine eindeutige Ursache für das Brennen auf der Zunge ausmachen können kann ein kurzer Zahnarztbesuch Klarheit schaffen.
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Brennen auf der Zunge tritt meist plötzlich zum ersten Mal auf, es ist kein schleichender Prozess erkennbar. Beim „Burning-Mouth-Syndrom“ juckt, sticht oder brennt die Zunge, aber auch die Lippen, der Gaumen und der Geschmackssinn können von dieser gestörten Reizwahrnehmung betroffen sein. Ein hormonell bedingter trockener Mund ist sensibler für Missempfindungen und schmerzempfindlicher. Weiterhin ist oft das ganze Nervenkostüm angegriffen und der Ruf nach einer erfolgreichen zahnärztlichen Behandlung wird laut.

Diagnosemethoden des Zahnarztes bei Zungenbeschwerden

Der Zahnarzt kann eine Entzündung der Mundschleimhaut, eine Übersäuerung des Zahnfleisches oder einen Pilz als zahnmedizinischen Grund für das Feuer im Mund schnell diagnostizieren. Bei Zungenbrennen ohne die vorgenannten Diagnosen muss ein ganzheitlicher Zahnmediziner mit verschiedenen Tests dem Indikator weiter auf den Grund gehen und bei negativem Befund beziehungsweise dem Ausschluss anderer Erkrankungen, eine rein symptomatische Behandlung einleiten. 

Wie Sie das Brennen auf der Zunge in den Wechseljahren lindern können

Wenn die Zunge brennt, kommen verschiedene Therapien-Ansätze in Betracht. Zunächst gilt es, herauszufinden, was hinter dem Zungenbrennen stecken kann. Ist das „Feuer im Mund“ hormonell basiert, kann eine Hormonersatztherapie durch einen Gynäkologen helfen, aber auch zahnärztlich verschriebene entzündungshemmende Mundschleimhautpräparate, die das orale Milieu günstig beeinflussen, verschaffen Linderung. Spezielle Tinkturen, die die Mundschleimhaut etwas betäuben, können ebenfalls mildernd wirken. Am besten machen Betroffene einen Termin zu einer Mundschleimhaut-Sprechstunde mit ihrem Zahnarzt aus, um die Ursachen für das Zungenbrennen, mögliche Vorsorgemaßnahmen und Therapiemöglichkeiten eingehend zu besprechen und die jeweils geeignete Option auszuwählen.

Für die Soforthilfe sind Zungenbrennen Hausmittel gefragt. Eine optimale Vitaminversorgung, um einen möglichen Vitaminmangel auszugleichen und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind unbedingt anzuraten. Manchmal hilft auch das Lutschen von Eiswürfeln oder Kaugummikauen, um die Mundfeuchtigkeit zu aktivieren und so das Zungenbrennen zu reduzieren. Tees aus Heilpflanzen wie Eibischwurzel, Lindenblüten und Malvenblättern sind ebenso gesundheitsfördernd bei diesem Krankheitsbild. In hartnäckigen Fällen kann zudem künstlicher Speichel verordnet werden.

Brennende Zunge und andere Zahnprobleme im Klimakterium

Nicht nur das Zungenbrennen ist charakteristisch für Frauen zwischen 45 und 60 Jahren. Der heruntergefahrene Östrogenspiegel ist oftmals genauso für Zahnfleischbluten und Schwellungen verantwortlich. Dysbalancen der Hormone können Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) auslösen und zu Parodontitis, einer bakteriellen Zahnbettentzündung, und schlimmstenfalls Zahnausfall führen. Eine ausführliche individuelle Beratung durch den behandelnden Zahnarzt sowie spezielle Dental-Prophylaxen und Mundhygiene-Maßnahmen können solch schwerwiegende Folgen vermeiden. Neben der professionellen Zahnbehandlung in der Praxis erhält der Patient wertvolle Tipps zur zahngesundheitserhaltenden Pflege für zu Hause – von der effektiven Putztechnik über die korrekte Reinigung der Zahnzwischenräume bis zum gründlichen Zungen-Säubern.

Osteoporose als Wurzel allen Übels?

In den Wechseljahren steigt das Risiko, an Osteoporose (Knochenschwund) zu erkranken. Frauen bekommen doppelt so häufig Osteoporose wie Männer. Von den porösen Knochen ist dabei nicht nur das Skelett betroffen. Wenn der Östrogenspiegel absinkt, werden meist auch Kiefer und Zähne in Mitleidenschaft gezogen. Die hormonelle Umstellung im Klimakterium geht oft mit Zahnproblemen einher, vorwiegend in der Postmenopause zwischen 50 und 60 Jahren. Die Knochendichte in den Kieferknochen nimmt ab. Durch die geringere Knochenqualität und gleichzeitig bestehenden Vitamin-D-Mangel werden die Zähne instabil, was zu Zahnverlust führen kann. Locker sitzende Zähne machen Bakterien das Eindringen leicht, was eine Schädigung des Kieferknochens nach sich zieht.

Patientinnen, die Bisphosphonate gegen Osteoporose einnehmen, sind hiervon besonders betroffen. Eine sogenannte Kiefernekrose muss dringend vom Zahnarzt mit einer Verabreichung von Antibiotika oder anderen konventionellen Therapien behandelt werden. Manchmal ist sogar ein operativer Eingriff unvermeidbar.

Therapie gegen Zungenbrennen während der Wechseljahre

Fassen wir zusammen: Es gibt einige Behandlungsmöglichkeiten für Brennen auf der Zunge während der Wechseljahre. Zungenbrennen beheben kann man unter anderem mit diesen Behandlungsmöglichkeiten:

  • Mundspülungen: Mundspülungen können helfen, das Brennen auf der Zunge zu lindern oder zu verhindern. Sie können eine Mundspülung mit einem milden Antiseptikum oder einem antibakteriellen Mittel verwenden. Spülen Sie Ihren Mund mindestens zweimal täglich damit, um die Symptome zu lindern.
  • Hormone: Eine Hormonbehandlung kann ebenfalls helfen, Zungenbrennen während der Wechseljahre zu lindern. Ihr Gynäkologe kann Ihnen ein Hormonpräparat verschreiben. Diese Behandlung ist jedoch nicht für alle Frauen geeignet und sollte von Ihrem Arzt sorgfältig überwacht werden.
  • Zahnpflege: Zungenbrennen kann auch ein Indiz für eine unzureichende Mundhygiene sein. Reinigen Sie Ihre Zähne mindestens zwei mal täglich gründlich mit Zahnpasta. Verwenden Sie dafür eine Zahnbürste mit weichen Borsten und bürsten Sie Ihre Zähne sanft, um irritiertes oder empfindliches Zahnfleisch zu vermeiden. Spülen Sie Ihren Mund nach dem Zähneputzen gründlich mit Wasser aus, um alle Zahnpastareste zu entfernen.
  • Probiotika: Probiotika sind gesunde Bakterien, die Ihren Körper bei der Verdauung unterstützen. Sie sind in vielen Lebensmitteln wie beispielsweise Joghurt oder saurer Sahne enthalten und sie wirken sich insgesamt positiv auf die Gesundheit Ihrer Mundflora aus. Auch das Brennen auf der Zunge kann durch Probiotika gelindert werden.